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Was Christen glauben: Der Heilige Geist
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Was Christen glauben: Der Heilige Geist
 
Didaktische Hinweise

Kurzbeschreibung
Von Gott, dem Vater und Schöpfer erst recht von seinem Sohn, Jesus Christus, der ganz konkret Mensch geworden ist, haben die meisten Jugendlichen eine Vorstellung. Aber wie kann man sich den Heiligen Geist, den dritten im Bund des christlichen Glaubens an den dreieinigen Gott, vorstellen? Der Film von Anton Deutschmann und Max Kronawitter hilft bei der Klärung der Fragen, wie man sichder Vorstellung vom Heiligen Geist nähern kann und wie seine Wirkungen erlebt wurden bzw. werden. Dabei wird auch die Problematik der Trinität angerissen, wie „drei in eins“ zu denken ist. In Äußerungen von Konfirmanden kommen Jugendliche mit ihren eigenen Glaubensfragen und -antworten zu Wort. Die Produktion ermöglicht durch Sequenzen, eine Bildergalerie und Lieder eine vertiefende Auseinandersetzung. Darüber hinaus bietet sie Hintergrundinformationen, Arbeitsblätter und didaktisches Material.

Bezug zu Lehrplänen und Bildungsstandards
Die Schülerinnen und Schüler können
- die Bedeutung des Heiligen Geistes für das Christentum und die Kirche erklären,
- den Heiligen Geist in Darstellungen (z. B. der bildenden Kunst) identifizieren und Bezüge herstellen
zu biblischen Geschichten,
- das Symbol der Taube für den Heiligen Geist aus der Bibel begründen,
- Wirkungen des Geistes an Beispielen erläutern,
- Schlüsse ziehen aus der Pfingstgeschichte für das Verständnis des Geistes,
- sich einfühlen in Erfahrungen von Begleitung und Nähe Gottes durch den Geist im eigenen Leben
bzw. in den Erfahrungen anderer Menschen,
- zentrale Aussagen des Glaubensbekenntnisses verdeutlichen.


Zum Inhalt
Der Heilige Geist Film 17:20 min
Die biblischen Vorstellungen des Geistes führen über das Bild der Taube in vielen Darstellungen der
Kunst zu weiteren Zugängen zum Heiligen Geist. Um aufzuzeigen, wie diese verschiedenen Vorstellungen persönlich angeeignet werden, begleiten die Autoren des Films eine  Konfirmandengruppe der Münchener Lukaskirche bei der Vorbereitung eines Gottesdienstes, in dem der Heilige Geist eine zentrale Rolle spielt, und befragen sie zu ihren individuellen Vorstellungen vom Geist.

Vorstellungen vom Geist
Verschiedene Symbole für den Heiligen Geist, die Taube, Feuer und Wind, aber auch die Darstellung des Geistes als weibliche Sophia spannen einen weiten Bogen auf, an dem christliche Vorstellungen vom Heiligen Geist festgemacht werden. Gemälde, die diese Symbole verwenden, werden ins Visier der Kamera genommen und unter Einbeziehung der biblischen Grundlagen vertieft. Neben diese Bilder stellen Konfirmandinnen und Konfirmanden ihre eigenen Symbole und Gedanken, den traditionellen angelehnt, aber in jugendliche Erlebniswelt übertragen. Aus der Feuerzunge/Flamme, die es hell macht, wird die Glühbirne, aus dem Wind der Luftzug, der einen beschützt. Statt der Taube verwenden sie lieber das Bild einer Wolke, die Freiheit symbolisiert. Wichtig sind den Jugendlichen die positiven Wirkungen des Geistes, die sie spüren, etwa die Hilfe beim Lösen von Problemen. Mit einer Auswahl der im Film betrachteten Gemälde ermöglicht eine Bildergalerie eine  differenziertere Erschließung dieser Bilder und Symbole. „Bildbetrachtungen“
dienen dazu als Hilfestellung.

Wirkungen des Geistes
In diesem Menü nehmen die Filmsequenzen die Wirkungen des Heiligen Geistes in den Blick.
Die Sequenz „Verständigung“ erschließt ein Verständnis des Geistes über die Möglichkeiten und Grenzen weltweiter Kommunikation als einem Urbedürfnis des Menschen und zeigt auf, inwiefern die Gabe des Geistes an Pfingsten der babylonischen Sprachverwirrung ein Ende setzt und echtes Verstehen ermöglicht. Der Filmausschnitt „Gemeinschaft und Bewegung“ verdeutlicht am Beispiel begeisterter Fans bei der Fußballweltmeisterschaft, dass Begeisterung in die Gemeinschaft führt und wirft danach einen Blick auf Menschen, die vom Geist inspiriert ein erstaunliches Lebenswerk vollbrachten: Franziskus, Frère Roger und Martin Luther King. Konfirmanden erläutern in der Sequenz „Wie der Geist wirkt“, wie sie sich persönlich das Wirken des
Geistes vorstellen.
 
Lieder
Da gerade das Pfingstfest bei Jugendlichen wenig im praktischen Lebensvollzug verankert ist, kennen sie auch das traditionelle Liedgut dazu und zum „Heiligen Geist“ nicht. Hier finden sich traditionelle Lieder aus dem evangelischen und katholischen Gesangbuch zum Anhören und Mitsingen; die dazugehörigen Noten und Liedtexte sind auch vorhanden.
 

Verwendung der Arbeitsmaterialien im Unterricht
Zum Heiligen Geist allgemein
Woran Christen glauben wird mit einer dreiteiligen Reihe des FWU, „Gott der Vater“, „Jesus der Christus“ sowie „Der Heilige Geist“ dargestellt. Für die Behandlung des Themas Heiliger Geist in nur eine Unterrichtsstunde oder als Zusammenfassung am Schluss einer Einheit zum Heiligen Geist ist das AB 1 „Fragen zum Film“ gedacht. So werden die wesentlichen Aspekte des Filmes schriftlich gesichert. Je nach Fähigkeiten der Lerngruppe lässt man das Arbeitsblatt parallel zur Filmbetrachtung ausfüllen als Übung zum Mitschreiben von Fakten oder man bearbeitet das Arbeitsblatt einzeln oder in Partnerarbeit nach dem Betrachten. Die Lösung kann auf Folie kopiert werden, um die Ergebnissicherung zu erleichtern.

 
Zum Wirken eines Geists allgemein
Es kann hilfreich sein, vor dem Betrachten des Films dem Wirken eines „Geistes“ auf die Spur zu kommen. Mögliche Einsatzpunkte sind der Sportsgeist, der Teamgeist oder der Schulgeist.
An Schulen, an denen eine Schulvereinbarung jeweils zu Beginn des Schuljahres unterschrieben wird, kann man über den Geist, der an einer Schule herrscht, und seine Auswirkungen nachdenken:
1. Sammeln von Assoziationen zum Begriff „Schulgeist“ (alternativ: Teamgeist, Sportsgeist) in Einzelarbeit.
2. Strukturieren der Assoziationen mit Hilfe eines Mindmaps an der Tafel.
3. Woran spürt man den „Geist unserer Schule“? – Erstellen eines Artikels für den Jahresbericht in
Kleingruppenarbeit.
4. Vortragen der Artikel der Kleingruppen.
5. Resümee:
--> Wir erleben den Geist an unserer Schule unterschiedlich.
--> Der Geist unserer Schule hat Auswirkungen auf unseren Schulalltag.
--> Auch wenn wir den „Schulgeist“ nicht wie Harry Potter sehen können, wir spüren ihn täglich.

 
Zu Vorstellungen vom Heiligen Geist
Bereits in der Bibel hat man versucht, sich dem Heiligen Geist mit Bildern und Symbolen zu nähern. Diese Symbole und Bilder lohnen eine eingehende Beschäftigung.
1. Vor dem Einsatz der Sequenzen im Menü „Vorstellungen vom Heiligen Geist“ überlegen die
Schülerinnen und Schüler in Partnerarbeit, wie sie selber den Heiligen Geist als Künstler darstellen
würden.
2. Die Bilder/Symbole werden von den Schülerinnen und Schülern an der linken Tafel skizziert.
3. Nach dem Betrachten einer oder aller Filmsequenzen wird zu den Symbolen, die die Schülerinnen
und Schüler selber verwendet haben und zu denen der Film eine Erläuterung liefert, eine  stichpunktartige Zusammenfassung auf der rechten Tafelseite notiert. Evtl. von den Schülerinnen und
Schülern nicht genannte Symbole, die der Film aufgreift, werden ergänzt. Alternativ zu 2. und 3. betrachtet man alle oder einzelne Sequenzen, füllt das AB 2 „Gottes Geist ist wie ...“ aus und bespricht es abschließend.
4. Resümee: Es gibt vielfältige Versuche, sich den Heiligen Geist vorzustellen, aber keine beschreibt
ihn vollständig.

Zum Wirken von Gottes Geist, wie es in der Bibel beschrieben ist
Ausgehend von der Filmsequenzen im Menü „Wirkungen des Geistes“ kann anhand vom AB 3 „Be-
GEISTert in der Bibel“ dem Wirken des Geistes vertiefend nachgegangen werden. Gen 1 und die Geschichte von der Taufe Jesu kommen im Film ausdrücklich vor.
1. BeGEISTerte Schöpfung – BeGEISTerte Menschen (Gen1 und 2)
Nach der Bearbeitung des 1. Abschnittes des AB kann noch mal auf den Film Bezug genommen
werden und überlegt werden, mit welchen filmischen Mitteln der Kameramann das Wirken des
Geistes zum Ausdruck bringen wollte.
2. Kunst beGEISTert –BeGEISTerte Künstler (Ex 31,1-3)
Im Anschluss an die Bearbeitung des 2. Abschnittes kann man daran erinnern, dass die Konfirmandin
ebenfalls beim Musikhören versucht, sich dem Wirken des Heiligen Geistes zu öffnen.
3. Jesus – von Gott beGEISTert (Mk 1, 9-11 par Mt 1,13-17; Lk 3, 21f)
Auch die Konfirmandin nannte „irgendetwas Freies ... Wolke“ als Symbol für den Heiligen Geist,
hierauf könnte nochmals eingegangen werden.
4. Falls man den Einstieg über den Schulgeist gewählt hat, lässt sich dieser Bogen nun abschließen:
Man setzt die Wirkungen des Schulgeistes mit den Wirkungen des Heiligen Geistes in Beziehung.
Ähnliche Strukturen können dabei aufgedeckt werden: Der Geist unserer Schule/den Heiligen
Geist können wir nicht sehen, hören oder anfassen, aber sein Wirken bekommen wir täglich zu
spüren.
 
Zur Pfingsterzählung Apg 2
In der Sequenz „Verständigung“ wird die Pfingsterzählung aufgegriffen. Mittels des AB 4 „Der Funke
muss überspringen“ kann diese Erzählung in einer elementarisierenden Weise erschlossen werden.
Zu Be-GEISTerten Im Zusammenhang mit der Sequenz „Gemeinschaft und Bewegung“ kann man unter der Überschrift „Gottes Geist verändert Menschen und setzt sie in Bewegung“ weiterarbeiten.
1. Die Schülerinnen und Schüler starten arbeitsteilig in drei Gruppen eine Internetrecherche zu Franziskus oder Martin Luther King oder Frere Roger unter den Leitfragen:
a) Kurzbiographie
b) Wo kann das Wirken des Heiligen Geistes bei diesen Personen spürbar werden?
2. Austausch der gefundenen Informationen in den jeweiligen Gruppen;
3. Gestalten einer Präsentation zu jeder dieser drei Personen in Gruppenarbeit unter der Überschrift:
„Gottes Geist verändert Menschen und setzt sie in Bewegung“;
4. Abschließende Vorstellung der Präsentation vor der Klasse.

Zu Charismata
In der Sekundarstufe II kann man mit Hilfe von AB 5 „Starke Kräfte“ an die Sequenzen im Menü „Wirkungen des Geistes“ anschließen.
1. Charismata, die Gaben des Heiligen Geistes (1. Kor 12), werden hier näher unter die Lupe genommen.
2. Die Wirkungen des Heiligen Geistes, wie sie im Pfingsthymnus des Hrabanus Maurus und im
dritten Artikel des Nicänokonstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses beschrieben werden,
werden genauer betrachtet.
3. Mit musikalischen Schülerinnen und Schülern bietet es sich hier an, die Gesangbuchversion EG
126 zu singen oder zumindest das Lied anzuhören. Unter www.youtube.com kann man mit dem
Suchbegriff „Veni creator spiritus gregorian“ verschiedene Einspielungen dieses Gregorianischen
Gesangs anhören.

Zum dritten Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnis
Nach dem Film kann der dritte Artikel des Glaubensbekenntnisses genauer besprochen werden. Ab der 7. Jahrgangsstufe lässt sich Luthers Auslegung im Kleinen Katechismus thematisieren und man kann mit Hilfe von AB 6 „Ich glaube?!“ Bezüge zum Apostolikum auffinden.
1. Klärung der Begriffe „heilig“, „Gemeinschaft der Heiligen“, „christlich“ des Apostolikums;
2. Vergleich von Apostolikum und Luthers Auslegung durch farbiges Markieren zusammengehöriger
Passagen;
3. Festhalten zentraler Einsichten, die dem Apostolikum und Luther wichtig sind mit einem Lückentext;
4. persönliche Auseinandersetzung mit dem Apostolikum: Der dritte Artikel des  Glaubensbekenntnisses tröstet mich/regt mich auf/ sagt mir gar nichts, macht mir Mut, weil ...

Zum Bekenntnis aus dem Gottesdienst
Dass ein Glaubensbekenntnis zum Heiligen Geist auch ganz anders aussehen kann als das Apostolikum, zeigt das Bekenntnis, das die Konfirmanden im Gottesdienst vorlesen. AB 7 „Ich glaube an dich“ eignet sich hier für die Vertiefung.
1. Bibelarbeit: Verschiedene Bibelstellen werden nachgeschlagen und ihre Aussagen zum Heiligen
Geist werden notiert. Im Team zu zweit lässt sich diese Aufgabe in der Hälfte der Zeit erledigen.
2. Die gefundenen Aussagen der Bibel zum Heiligen Geist werden den einzelnen Abschnitten des
Bekenntnisses aus dem Gottesdienst zugeordnet.

Zur Trinität
Im Anschluss an die Schlusssätze des Filmes kann die Vorstellung vom trinitarischen Gott vertieft werden. Diese Thematik ist eher für die Oberstufe geeignet und kann mit dem AB 8 „Starke Beziehungen“ erschlossen werden.
1. Trinität – ein langer Weg zur Lehre: Biblische Spuren
In arbeitsteiliger Gruppenarbeit werden Bibelstellen untersucht, in denen die besonderen Wirkweisen
von Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist deutlich werden.
2. Trinität – erfahrene Vielfalt: Die Schülerinnen und Schüler machen sich mit Gedanken des Theologen Klaus Douglass vertraut, die diesen zu dem Resümee
führen: „Die Trinitätslehre ist also keine seltsame Mathe-Gleichung, sondern eine Beschreibung
des dynamischen Wesens Gottes.“
3. Abschließend soll jeder ein Kunstwerk zur Trinität gestalten, das die Gedanken von Douglass aufnimmt.
 
Wer mehr dem Wirken Gottes über uns, mit uns und in uns nachgehen möchte, der kann mit dem AB 9 „Pfingsten – Ostern in uns“ weiterarbeiten.
1. Zunächst wird eine Osterkerze (vgl. Bilddatei im ROM-Teil) betrachtet, die unter anderem von einer Taube geziert wird.
2. Über Joh 16,7.13-14 wird eine erste Brücke zwischen Ostern und Pfingsten geschlagen
3. Ein weiterer Text von Klaus Douglass hilft Zusammenhänge zwischen Ostern und Pfingsten zu erkennen.
4. Ein Abschnitt aus Wilfried Härles Artikel „Trinität ist kein theologisches Kreuzworträtsel“  versucht zu verdeutlichen, dass der Geist „die einzige Weise [ist], wie wir trotz räumlicher Trennung, bei oder in einem anderen sein können. Darum bezeichnet das Wirken des Geistes das Sein und Wirken Gottes in uns.“

Bildbeschreibungen
In der Datei „Bildbeschreibungen“ finden sich kurze Erläuterungen zu den Bildern im Untermenü „Vorstellungen
vom Geist in der Kunst“, die hilfreich sein können für die Erschließung der Bilder im Unterricht.
 
 
 

Produktionsangaben

Produktion
FWU Institut für Film und Bild, 2008

DVD-Herstellung
Versatil
im Auftrag des FWU Institut für Film und Bild, 2008

Konzept
Dorothea Schmoll

Bildnachweis
steyl medien
© ChristArt - Fotolia.com

Arbeitsmaterial
Susanne Styrsky

Begleitheft
Susanne Styrsky

Pädagogische Referentin im FWU
Dorothea Schmoll

Produktionsangaben zu dem verwendeten Film

Produktion
steyl medien
im Auftrag des FWU Institut für Film und Bild, 2008

Buch
Dr. Anton Deutschmann

Regie und Kamera
Max Kronawitter

Redaktion
Dorothea Schmoll


Nur Bildstellen/Medienzentren:
öV zulässig
© 2008

FWU Institut für Film und Bild
in Wissenschaft und Unterricht
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Geiselgasteig
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